Der »eingebaute« Kunde

Die Fälle

Foto: C. Koch/pixabay.com

Der »eingebaute« Kunde und die ausbleibende Antwort •
Der 33. Fall

Auch wer ignorant mit Anfragen von Kunden und Geschäftspartnern umgeht, beweist seine fehlende Wertschätzung und darf sich nicht über die fernbleibende Kundschaft wundern, wie dieser Fall zeigt.

Kontaktpflege gehört zum Alltag im geschäftlichen Umgang miteinander. Über verschiedene Kanäle hält man die berufliche Beziehung aufrecht, dabei handelt es sich in der Regel um ein gegenseitiges Geben und Nehmen, sodass beide Seiten von der Beziehung profitieren. Ich habe letztens mit zwei meiner Geschäftspartner etwas irritierende Erfahrungen gemacht.

Mit einem war ich schon seit mehr als einem Jahr im Kontakt, es gab gute Gespräche, aber noch keine konkrete Zusammenarbeit. Aber das gehört einfach dazu: Manchmal dauert es eben eine gewisse Zeit, bis sich der Erfolg einstellt.

Mit dem zweiten war ich später über einen gemeinsamen Bekannten in Kontakt gekommen. Wir waren uns sympathisch und intensivierten den Kontakt daraufhin.

Beiden habe ich etwas später eine Dienstleistung vorgestellt und um ihre ehrliche Meinung dazu gebeten. Beide haben auch 14 Tage danach nicht geantwortet. Telefonische Nachfragen wurden ignoriert. Hm, seltsam. Sollte ich mich derart in ihnen getäuscht haben? Denn in der Regel beende ich Geschäftsbeziehungen in solchen Situationen sofort. Ignoranz ist für mich gleichbedeutend mit fehlender Wertschätzung und diese Menschen sind für mich dann nur Zeitfresser: Die Kontaktpflege ist eine Investition ohne positives Ergebnis. Eine weitere Zusammenarbeit macht keinen Sinn (mehr). Und ich werde davon sicherlich in meinem Bekannten- und Freundeskreis berichten, denn diese Art der Beziehungsarbeit ist weder kundenfreundlich noch geschäftsförderlich.

Was ist passiert?

Ich kann nur spekulieren, woran der einseitige Kontaktabbruch gelegen hat. Vielleicht kam ein Urlaub dazwischen – vielleicht eine langwierige Erkrankung. Schade, dass hier keinerlei Reaktion erfolgte und damit Vermutungen Tür und Tor geöffnet wurden. Ordentliche Kommunikation sieht auf jeden Fall anders aus.

Der Tipp des »eingebauten« Kunden

Wenn Sie eine Kundenbeziehung einstellen wollen, dann sagen Sie das Ihrem Kunden. Schweigen, wie in diesen beschriebenen Fällen, ist keine gute Lösung. Denn Sie geben die Kommunikationshoheit aus der Hand und lassen zu, dass Vermutungen und Theorien Dritter meinungsbildend werden. Gibt es gute Gründe, eine Anfrage nicht zu beantworten, dann äußern Sie diese klipp und klar. Auch wenn es menschlich einfach nicht passt, dann kann man das sagen, denn auch dann ist allen Beteiligten verständlich, woran sie sind. 

So vermeiden Sie schlechte Stimmung und – vor allem – die Deutung, dass Sie Ihre Kunden mit mangelnder Wertschätzung behandeln. So etwas spricht sich nämlich schnell herum und ist nur aufwendig zu beheben. 

Und für Fälle, in denen Sie einige Zeit einfach Ihre E-Mails nicht beantworten können oder wollen, gibt es die Funktion »Abwesenheitsnotiz« in den E-Mail-Programmen, mit der Sie die Absender entsprechend informieren und Missverständnissen aus dem Weg gehen.

Foto: C. Koch/pixabay.com

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