Der »eingebaute« Kunde und der falsche Zeitpunkt
• Der 6. Fall
In den letzten Wochen haben sich in meinem E-Mail-Postfach eine ganze Menge E-Mails angesammelt. Viele – wenn nicht die meisten – waren E-Mail-Newsletter, die sich zu einer wichtigen Form der Kommunikation mit der Klientel einer Firma entwickelt haben.
Neue Produkte werden vorgestellt, innovative Services beworben oder tolle Rabatte für die Angeschriebenen ausgelobt. Ein großartiges Instrument zur Kundenbindung also.
Aber auch hier lauern Fallstricke, die die Vorteile in böse Nachteile verwandeln können – wenn man als steuernder Marketingmensch etwas falsch macht.
In meinem Fall erreichte mich eine E-Mail mit einigen richtig guten Weihnachtsangeboten. Nur: Weihnachten war gerade gelaufen, und wir befanden uns in der Zeit »zwischen den Jahren«. Es waren nur noch wenige Tage bis Neujahr. Und nein, es handelte sich nicht um das orthodoxe Weihnachtsfest, sondern um die Feier der Geburt von Jesus Christus nach dem christlichen Glauben. Schade, denn solchermaßen verspätet waren die weihnachtlichen Empfehlungen für mich nicht mehr nutzbar. Chance vertan, Kunde irritiert – kurz: Arbeit, Zeit und Geld fehlinvestiert.
Was war denn hier bloß passiert?
Es lässt sich vermuten, dass der geplante Versandzeitpunkt dieses Newsletters einfach falsch gewählt und er so nicht am richtigen Tag verschickt wurde. Wer E-Mail-Newsletter als Kommunikationsmedium nutzt, der schickt sie mit hoher Wahrscheinlichkeit regelmäßig an die Kundschaft. Und da wird oft vorgearbeitet: Es gibt einen Redaktionsplan, welche Inhalte man in welchem Newsletter und in welchem zeitlichen Rahmen verwenden möchte. Die werden dann häufig Wochen vor dem Verschicken erstellt, zusammengestellt und gespeichert – bevor sie vom System zum eingestellten Zeitpunkt verschickt werden.
Aufpassen muss man nur, wenn man eine bestimmte Reihenfolge wünscht, die sich durch das Hinzufügen von Sonderinhalten, beispielsweise aufgrund von wichtigen unvorhergesehenen Anlässen, verschiebt. Da kann es schnell passieren, dass die Weihnachtsausgabe eine Woche zu spät kommt – und die Kundschaft sich verwundert die Augen reibt. An dieser Stelle bleibt zu hoffen, dass die beworbenen Produkte auch noch ein Jahr später an die Klientel gebracht werden können.
Der Tipp des »eingebauten« Kunden
Vorbereitete Ausgaben von E-Mail-Newslettern sind eine feine Sache. Das E-Mail-System verschickt die Mail zum eingegebenen Zeitpunkt an die angegebenen Empfänger völlig automatisch – ohne dass ich mich als Absender darum kümmern muss. Bleibt das alles wie eingestellt, sind Sie auf der sicheren Seite. Prüfen Sie jedoch Ihre fertigen E-Mail-Newsletter und die zeitliche Struktur, wenn Sie in die bereits bestehende Reihenfolge einen oder mehrere neue Newsletter einfügen. Zu schnell passiert es, dass der sorgsam für einen bestimmten Höhepunkt der Saison ausgearbeitete Inhalt zum falschen Zeitpunkt oder verspätet ankommt. Das lässt sich leicht verhindern!
Grafik: Mark Ihlenfeldt
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